GOT-Petition: Schon 80.000 Unterschriften
Lauterbach: Unsere Aktion richtet sich nicht gegen TierärzteDatum: 05.12.2023 | Eva Borg
80.000 Unterschriften nach einer Woche – die Petition gegen die Gebührenordnung der Tierärzte (GOT) hat einen rasanten Start hingelegt. Grund für diese Unterschriftenaktion ist, dass seit Inkrafttreten der neuen GOT im November 2022 viele Pferdebesitzer und andere Tierhalter extrem stark gestiegene Tierarztrechnungen erhalten. Mit einer groß angelegten Unterschriftenaktion will die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) gemeinsam mit 58 Pferdezucht- und Pferdesportverbänden sowie der Vereinigung Deutscher Tierhalter (VDTH) auf das Problem aufmerksam machen und fordert eine Überarbeitung der GOT. FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach dazu im Interview:
FN-aktuell: Hätten Sie so einen Start der Petition erwartet?
Soenke Lauterbach: Wir hatten in weniger als 48 Stunden 50.000 Unterschriften, das war schon ein fulminanter Start. Dass das so schnell geht, hätte ich tatsächlich nicht erwartet.
FN-aktuell: Es gibt aber auch Kritik an der Petition – besonders auf den Social-Media-Kanälen. Was sagen Sie dazu?
Soenke Lauterbach: „Wir nehmen die Kritik, insbesondere der Tierärzte, an unserer Aktion ernst und möchten nochmal deutlich machen, dass wir als FN und die Unterstützer der Aktion sich mit ihrer Petition nicht gegen die Tierärzte selbst oder generell gegen eine Gebührenerhöhung richten. Die Arbeit der Tierärzte und ihrer Angestellten muss angemessen und fair entlohnt werden. Dafür war eine Anpassung der GOT unumgänglich. Erhöhungen um 20 bis 30 Prozent wären nachvollziehbar und maßvoll gewesen. In der Realität haben sich Rechnungen aber oft mehr als verdoppelt. Das ist für viele Tierbesitzer nicht mehr leistbar.
Uns liegen Rechnungen vor, die drastische Preiserhöhungen belegen. Ein typischer Behandlungsfall wie eine Kolik-Untersuchung ist beispielsweise von 350 auf 900 Euro gestiegen, eine Kolik-OP von 6.000 auf 12.000 Euro. Wir haben große Sorgen, dass das auf Kosten des Tierschutzes geht, dass Tiere zu spät oder gar nicht behandelt werden.“ Mehr erfahren...