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Versicherungen: Die Operationskostenversicherung

Welche Kosten übernimmt die OP-Versicherung wirklich?

Datum: 22.01.2021 | fn-press

Über schlimme Verletzungen oder gar den Tod eines geliebten Pferdes will kein Pferdehalter gern nachdenken, gefreit ist davor aber niemand. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) klärt im Interview mit dem Versicherungsexperten Thoms Lehmann (R+V), was Operationskostenversicherungen in Krankheitsfällen abdecken können. Der Vergleich verschiedener Konditionen und Versicherungen ist jedem selbst überlassen, Unterschiede gibt es vor allem bei Deckungssummen und der Wartezeit nach Antragsstellung. 

FN: Seit wann gibt es die Operationskostenversicherung?
Thoms Lehmann:
„Die Operationskostenversicherung gibt es seit einigen Jahren neu. Sie gewinnt zunehmend an Bedeutung und stellt sich mittlerweile für viele Pferdehalter fast als unerlässlich dar.“

FN: Wozu ist die Operationskostenversicherung gut?
Lehmann:
Der medizinische Fortschritt hat auch in der Tiermedizin Einzug gehalten. Neue Diagnosemöglichkeiten, neue OP-Verfahren und alles, was dazu kommt, kosten sehr viel Geld. Dadurch sind die Möglichkeiten gestiegen, aber auch Operationen am Pferd deutlich teurer geworden. Die Operationskostenversicherung deckt diese Risiken für den Versicherungsnehmer ab.

FN: Wer kann eine OP-Versicherung abschließen?
Lehmann:
„Grundsätzlich versichern wir alle Pferde. Wichtig ist, dass das Pferd bei Antragsaufnahme gesund ist. Alter und oder Rasse sind egal.“

FN: Wie hoch sind die Kosten für eine Operationsversicherung?
Lehmann:
„Das liegt an der Wahl des Pferdehalters. Es gibt Höchstentschädigungsgrenzen, aber auch Versicherungsmöglichkeiten, die nach oben hin nicht gedeckelt sind im Falle einer Operation. Die Versicherungen haben einen Kostenrahmen von 85 Euro für Basis-Tarife bis etwa 300 Euro für unbegrenzte Deckung im Jahr. Die unbegrenzte Deckung kostet also etwa 25 Euro monatlich. Erfahrungsgemäß können Operationen im hohen, vierstelligen Bereich liegen, teilweise sogar darüber.“

FN: Was gilt es zu beachten bei der OP-Versicherung?
Lehmann:
„Am Anfang der Versicherungsdauer steht immer eine Wartezeit. Das muss man berücksichtigen beim Abschluss einer OP-Versicherung. In aller Regel besteht die Wartezeit über drei Monate. In einigen Fällen, wie bei Chip-Operationen zum Beispiel, verlängert sich die Wartezeit auf zwölf Monate. Bei den meisten Versicherern sind Operationen, die nach Unfällen entstehen aber sofort abgedeckt, denn das ist ja nicht vorhersehbar. 

FN: Neben der Operationskostenversicherung gibt es noch die Tierlebenversicherung, was sichert sie ab?
Lehmann:
Die Tierlebenversicherung sichert den Wert des Pferdes ab. Es gibt verschiedene Versicherungspakete. Im Grundpaket ist der Tod oder die Nottötung des Pferdes abgesichert. Kommt es dazu, ersetzt der Versicherer den festgelegten Wert – also die Versicherungssumme – an den Versicherungsnehmer. Darauf aufbauend gibt es noch verschiedene Bausteine. So kann zum Beispiel auch die dauernde Unbrauchbarkeit eines Reitpferdes abgesichert werden. Natürlich wird jedes Pferd irgendwann unbrauchbar als Reitpferd – diese durch einen Unfall entstehen oder durch eine Vorerkrankung.  

Die FN informiert auf ihrer Internetseite über das Thema Operationskosten- und Lebensversicherung. Außerdem steht die kostenlose E-Mail Adresse versicherungsberatung@fn-dokr.de für spezifische Fragen zum Thema zur Verfügung. FN/sta

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